Zuletzt aktualisiert am 4. Oktober 2021 von Bea
Wenn wir an ein Sabbatical denken, fallen uns hunderte Möglichkeiten ein, was wir alles unternehmen, erleben, aktiv machen möchten.
Und uns fällt ein, was wir nicht mehr machen möchten: nämlich arbeiten. Zumindest in unserem gewohnten Job. Was das mit der Defintion und Bedeutung des Begriffs “Sabbatical” zu tun hat, erfährst du in diesem Blogartikel.
Du hörst lieber? Dann hör dir die Podcastfolge zum Blogpost an:
Bestimmt hast du dich bereits auf anderen Seiten über den Begriff des Sabbaticals informiert. Zum Grundstock dieses Blogs gehört aber natürlich noch einmal eine Definition des Ganzen, vor allem, da die berufliche Auszeit unter vielen Bezeichnungen und in unterschiedlichen Facetten hier und da auftaucht.
Der Begriff “Sabbatical” selbst, stammt übrigens vom hebräischen Wort “Schabbat” ab, was so viel bedeutet wie aufhören oder ruhen. Sicher kennst du auch den Begriff “Sabbat”, die Bezeichnung des 7. Tages im Judentum, dem Ruhetag. Du merkst also, das Ganze hat irgendwas damit zu tun, seine sonst den Alltag bestimmende Arbeit ruhen zu lassen.
Ursprung des Sabbaticals als berufliche Auszeit
Geprägt wurde der Begriff übrigens an den US-amerikanischen Universitäten. Ein Sabbatical stellt dort ein Forschungs- oder Freisemester dar. In diesem Zeitraum widmet man sich als Professor*in, wie der Namen vermuten lässt, vorwiegend der intensiven Forschung statt der sonst üblichen Lehrtätigkeit. Das Gehalt wird trotzdem weiterhin gezahlt.
Von den Unis der USA hat es das Sabbatical also auch in andere Beschäftigungsbereiche geschafft. Doch was versteht man denn hierzulnage und vor allem außerhalb von Hochschulen darunter?
Schauen wir uns mal ein paar Definitionen des Sabbaticals an, die das Internet so ausspuckt:
“Das Sabbatical oder Sabbatjahr ist ein Arbeitszeitmodell für längeren Sonderurlaub.”
Wikipedia trifft ganz schnörkellos den Nagel auf den Kopf,
Autsch, jetzt zitiert sie tatsächlich Wikipedia! Nimm’s mir bitte nicht übel, aber mal ehrlich, genauer kann man es nicht formulieren.
Die Definition laut Wikipedia lässt nämlich direkt einen wichtigen Bestandteil herausahnen: es geht beim Sabbatical nicht einfach um eine Unterbrechung der Arbeitstätigkeit jenseits von rechtlichen Regelungen. Nein, es handelt sich um ein Arbeitszeitmodell. Bitte merken, darauf komme ich gleich noch mal zu sprechen!
“(neben dem jährlichen Erholungsurlaub) einmal in einem längeren Zeitraum gewährte längere Freistellung.”
Auch in den Duden hat das Sabbatical bereits Einzug gehalten.
Hier wird es schon konkreter: es handelt sich also um einen wirklich längeren Zeitraum der Freistellung, als es im herkömmlichen Urlaub vorgesehen ist. In Deutschland liegt der gesetzliche Mindestanspruch an Jahresurlaub bei einer Vollzeitanstellung in einer aktuell bei 20 Tagen. Uff, bei durchschnittlich 260 Arbeitstagen bei einer 5-Tage-Woche ist das nicht viel.
“Eine zeitliche zusammenhängende Phase (un-)bezahlten Urlaubs, auch als Sabbatjahr, Langzeiturlaub, Sonderurlaub bezeichnet; nicht selten bis zu einem Jahr, der teilweise oder ganz u. a. durch Ansparen von Urlaubsansprüchen möglich wird.”
Die detaillierteste Erläuterung liefert uns hier das Gabler Wirtschaftslexikon.
Eine feine Zusammenfassung aller wichtigen Komponenten bietet uns das Gabler Wirtschaftslexikon. Der Zusammenhang von Sabbatical, die Ausdehnung des regulären Jahresurlaubs und einem gesonderten Arbeitszeitmodell wird hier am deutlichsten.
Denn knapp gesagt: die berufliche Auszeit muss irgendwo herkommen, also irgendwie verdient werden und sie muss rechtlich geregelt sein.
Kein (seriöser) Arbeitgeber wird dir sagen “Mensch, du brauchst mal ne Pause! Ich stelle dich 6 Monate frei, zahle dir weiterhin deinen Lohn und freue mich, dich danach erholt wiederzusehen.” So einfach ist es leider nicht. Für die Freistellung müssen wir selbst etwas tun.
Der Vorteil eines Sabbaticals gegenüber einer Kündigung ist zum einen der problemlose Wiedereinstieg in das Arbeitsleben nach der Auszeit, zum anderen aber auch (je nach gewähltem Modell) die Fortzahlung von Sozialbeiträgen wie Kranken- und Arbeitslosenversicherung sowie Renten-und Pflegeversicherung. Du verlierst bei diesem Modell keine Einzahlungszeiten.
Welche unterschiedlichen Möglichkeiten es gibt, ein Sabbatical mit dem Arbeitgeber auszuhandeln, kannst du HIER nachlesen.
Fassen wir zusammen:
Ein Sabbatical ist also eine Erweiterung des Jahresurlaubes auf Grundlage eines gesonderten Arbeitszeitmodells. Die berufliche Auszeit kann sich dabei von ein paar Wochen bis zu einem Zeitraum von etwa einem Jahr erstrecken.
Einen Anspruch auf ein Sabbatical gibt es jedoch nicht. Dennoch sind sich viele Arbeitgeber, egal ob im öffentlichen und privaten Sektor, der vielen Vorteile bewusst. Fragen lohnt sich also!
Du siehst, ein Sabbatical ist eine super Möglichkeit, aus dem Alltagstrott mit 9 to 5 Job auszubrechen. Perfekt, um einmal das bisherige (Arbeits-) Leben Revue passieren zu lassen und das bisherige Tun aus einer anderen Perspektive heraus zu betrachten. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum Menschen ein Sabbatical einlegen. Vielleicht hast du auch deinen Beweggrund schon gefunden? Wenn nicht, lies gerne hier weiter…
Bis dahin: trau dich’, plane dein eigenes Sabbatical!
Deine Bea