Im Blogbeitrag “Wie viel kostet ein Sabbatical?” haben wir uns bereits angeschaut, was du bei der finanziellen Planung deiner Auszeit vom Job berücksichtigen solltest. Ausgehend von dem, was du in dieser Zeit unternehmen möchtest,
solltest du nun eine ungefähre Ahnung haben, welche Kosten auf dich zukommen. Lies gerne noch mal in den Beitrag rein, denn heute teile ich mit dir 5 Tipps, wie du dein Sabbatjahr finanzieren kannst – ganz easy!
Mit “Finanzierung” ist übrigens und unmissverständlich KEIN KREDIT gemeint. Bitte mach nicht den Fehler und leihe dir Geld für eine Weltreise oder was auch immer du vorhast. Ich möchte dir stattdessen zeigen, wie du fokussiert und mit einem klaren Ziel vor Augen, LOCKER Geld zur Seite legen kannst. So steht deiner persönlichen Auszeit nichts mehr im Wege und du musst nach deiner Rückkehr keine Schulden und Zinsen zurück zahlen. Du willst die 5 Tipps für die Finanzierung deines Sabbaticals erfahren? Dann lass uns loslegen!
Übrigens: alle Links im Text zu anderen Seiten und Produkten sind nur Empfehlungen von mir und keine bezahlte Werbung.
Du hörst lieber zu statt selbst zu lesen? Dann hör dir doch gleich die passende Podcastfolge an:
Tipp #1: Kenne deine Finanzen!
Klaro, ohne Status Quo Analyse brauchen wir gar nicht erst anfangen. Das solltest du über deine Finanzen wissen:
- Wie hoch sind deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben aktuell? (Stichwort Haushaltsbuch!)
- Wie hoch sind deine aktuellen Rücklagen für Notfälle (auch Notgroschen genannt)?
- Hast du weitere Rücklagen, z. B. auf einem Sparbuch, Tagesgeldkonto oder gar auf dem Girokonto?
- Wie viel Geld kannst du nach Abzug aller Fixkosten jeden Monat zusätzlich zur Seite legen?
- Wie viel Geld wirst du für dein Sabbatical, deine Auszeit, benötigen? Was hast du geplant?
- Kannst du während deines Sabbatjahres mit Einkommen rechnen? (Welches Sabbatical Modell wählst du?)
Wenn du deine aktuelle finanzielle Situation kennst, kannst du auch für deine Zukunft besser planen. Das gilt übrigens generell und nicht nur für diejenigen, die sich den Traum vom Sabbatical erfüllen wollen.
Mini Kurs “Dein Weg ins Sabbatical”
Wenn du bisher noch gar nicht weißt, was du im Sabbatical eigentlich machen willst, ist mein Mini Kurs “Dein Weg ins Sabbatical” genau perfekt für dich! Du lernst in 3 Lektionen, die du per Email erhältst, wie du herausfindest, was du in deiner beruflichen Auszeit unternehmen willst, welches Arbeitszeitmodell a.k.a. Sabbatical-Modell sich für dich eignet und wie du dich auf das entscheidende Gespräch mit deinem Arbeitgeber vorbereitest. Als Bonus bekommst du sogar eine Liste mit 111 Ideen für dein Sabbatical on top!
Tipp #2: Fang mit dem (richtigen!) Sparen an!
Okay, du kennst deine Ausgangsposition und weißt, wo es finanziell hingehen soll. Wenn zwischen deinem IST und deinem SOLL noch eine Lücke klafft, gilt es, diese zu schließen. Soll heißen: jetzt kommt der Teil mit dem Sparen.

Obwohl die Deutschen oftmals als risikoscheue Sparer bekannt sind und sich seit der Corona-Pandemie noch einmal zusätzlich die Sparquoten erhöhen, hat Sparen an sich echte Imageprobleme. Ja, Sparen ist langweilig – Kohle sinnlos zum Fenster rauswerfen aber bekloppt. Nun sparen wir ja nicht “einfach so”, sondern weil wir uns eine wundervolle und vielleicht einmalige Auszeit vom Job schaffen und gestalten wollen.
Behalte deine Ausgaben im Blick
Deine Nr. 1 Stellschraube beim Sparen sind immer deine Ausgaben. Wenn du deinen Status Quo kennst, weißt du auch, wofür dein Geld eigentlich so drauf geht. Ich bin bestimmt nicht die erste, die dir erklärt, dass der tägliche Latte Macchiato to go und das belegte Brötchen vom Bäcker Ausgaben sind, die du mal überdenken solltest. Die gängigen Spartipps für den Alltag wiederholen sich eigentlich immer, daher möchte ich dir hier einen Blogbeitrag von der großartigen Natascha Wegelin aka Madame Moneypenny ans Herz legen: Die besten Spartipps.
Wenn du einen bestimmten Betrag im Monat übrig hast, empfehle ich dir außerdem, diesen nicht auf deinem Girokonto liegen zu lassen. Ich kann davon ein Lied singen: es dümpelt so ein fester Betrag auf dem Konto dahin, den man niemals anrühren möchte. Und manchmal, hoppla, passiert es doch, dass man mal 20, 50, 100€ davon abzwackt. Macht nichts, nächsten Monat ist der Betrag wieder voll. Oder doch nicht?
Lege dir ein extra “Sabbatical Konto” an
Wirklich sicher vor dir selbst und Spontankäufen sparst du dein Geld am besten auf einem separaten Sparkonto, wie einem Tagesgeldkonto. Ein Tagesgeldkonto ist nichts anderes, als ein Konto, von dem keine Überweisungen oder Lastschriften abgehen und auf dem man teilweise sogar noch ein klitzekleines bisschen Zinsen (bis zu 0,4%) bekommt. Klar, damit baust du kein Vermögen auf, aber darum geht es uns hier auch nicht. Das Geld auf deinem Tagesgeldkonto ist sicher vor Spontankäufen oder unerwarteten Abbuchungen. Trotzdem kommst du innerhalb eines Tages an das Geld ran, es ist also weiterhin schnell verfügbar für dich. Bei vielen Girokonten gibt es ein Tagesgeldkonto gleich mit dazu. Ansonsten empfehle ich dir den Tagesgeld-Vergleich von Finanztip. Wenn du noch kein Tagegeldkonto hast, wirst du hier auf jeden Fall fündig.
Übrigens gibt es einige Onlinebanken (für das mobile Banking via Smartphone), die das Einrichten von Unterkonten, sog. Pockets oder Places, ermöglichen. Das Prinzip funktioniert so: du hast zu deinem Girokonto mehrere Unterkonten, die du anlegen kannst, um verschiedene Sparziele zu erreichen. Ich selbst nutze dafür zusätzlich zum Girokonto ein separates Konto bei der Tomorrow Bank. Hier habe ich mehrere Pockets angelegt, um mein Geld sicher zu parken sowie um Sparziele wie den Notgroschen, Geld für mein Sabbatical oder Urlaubsgeld zu überblicken und zu erreichen. Ähnliche Anbieter sind N26 oder auch Vivid.
Glaub mir, wenn du deine monatliche Sparrate an jedem Monatsanfang auf dein Tagesgeld- oder Sparkonto überweist, hast du als erstes dich und deine Träume bezahlt und zusätzlich ein gutes Gefühl dabei. Aus den Augen, aus dem Sinn! So trickst du ein kleines bisschen dich selbst aus…
Vorsicht bei Festgeld und Investitionen an der Börse
Wenn du dich mit dem Thema Finanzen schon intensiver beschäftigt hast, denkst du vielleicht sogar daran, dein Geld für ein Sabbatical auf ein Festgeldkonto zu packen. Je nachdem wie lang deine Wartezeit für deine Auszeit noch dauert, kann das sogar Sinn machen. Auf einem Festgeldkonto legst du eine bestimmte Summe, z. B. 5000€, für einen festen Zinssatz an. Hierbei solltest du aber unbedingt die Laufzeit beachten. Wenn du vertraglich vereinbarst, dass du dein Geld 3 Jahre lang anlegst, dann kommst du auch nicht eher an dieses Geld ran, sollte sich dein Leben anders entwickeln als du es geplant hast. Auf einem Festgeldkonto solltest du also nur Geld parken, welches du wirklich absolut nicht für Notfälle brauchen könntest.
Auch vom Investieren deines Geldes in Aktien oder ETF würde ich persönlich abraten. Wenn es um Investitionen an der Börse geht, kannst du zwar schnell Geld gewinnen, aber ganz schnell auch wieder verlieren. Lass dich vom aktuellen Aktienhype nicht nervös machen. Wenn du langfristig, z. B. für die Altersvorsorge, anlegen willst, dann tu das. Mit langfristig meine ich übrigens nicht ein Jahr, wie manche “Finanz-YouTuber” sondern 10, 15, 20 Jahre oder länger. Für kurzfristige Ziele wie ein Sabbatical würde ich mein Geld niemals investieren. Schließlich willst du dein Erspartes zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügbar haben. Gehe hier also lieber den sicheren statt den renditestarken Weg.
Jetzt, wo du weißt, wie du am besten Sparen kannst, geht es darum, motiviert am Ball zu bleiben!
Tipp #3: Setze dir emotionale Ziele!
Stell dir vor, du bist Bogenschütze und möchtest deine Zielscheibe treffen. Aber, was und wo ist dein Ziel eigentlich? Ohne Ziel weißt du als Bogenschütze nicht, wohin du deinen Pfeil schießen sollst, du kennst die Entfernung nicht, weißt nicht, wie groß deine Zielscheibe ist und welche möglichen Hindernisse und Hürden (Windstärke, Sichtweite, Flugbahn des Pfeils etc.) du beachten musst. Wenn du eine Zielscheibe vor Augen hast, kannst du dich darauf konzentrieren.
Jetzt packen wir noch eine Ladung Emotionen on top: stell dir vor, du bist Bogenschütze und musst das Auge deiner Zielscheibe treffen, um dein Überleben und das deiner liebsten Menschen zu sichern. Jetzt wäre es nicht mehr nur “ganz nice”, die Zielscheibe zu treffen. DU WILLST SIE JETZT AUCH TREFFEN! Und du willst verdammt noch mal mitten ins Zentrum der Zielscheibe treffen!
Keine Angst, ich will aus dir keinen Bogenschützen machen. Ich will dir aber verdeutlichen, was der Unterschied ist zwischen
- Ein Ziel oder kein Ziel zu haben
- Ein Ziel zu haben, das ganz nett wäre
- Ein Ziel zu haben, das man auf jeden Fall und ohne Kompromisse erreichen will, weil alles andere inakzeptabel ist.
Na, fühlst du die Emotionen? Zurück zum Thema Sabbatical: willst du einfach mal frei haben und schauen, was so passiert? Dann ist das völlig legitim, du läufst aber Gefahr, etwas ziellos umher zu steuern. Wäre es für dich ganz nett, wenn du in deiner Auszeit vom Job, ein bisschen reisen könntest? Super, das ist ja schon mal ein Anhaltspunkt!
Visualisiere deine Ziele
Wenn du aber bereits weißt, dass du dein Sabbatical nutzen willst, weil du endlich diese Reise nach Australien, diese Ausbildung zum Ernährungscoach oder was auch immer machen willst, weil du es nicht auf “später” verschieben kannst, weil niemand weiß, wann und was “später” einmal ist, dann hast du dein Ziel mit einer gewaltigen Portion Emotionen verknüpft. Es gibt für dich keinen Kompromiss: mit “ein bisschen reisen” wirst du es nicht nach Australien schaffen. Mit “ein bisschen weiterbilden” wirst du am Ende kein ausgebildeter Ernährungscoach sein.
Daher rate ich dir: kenne deine Ziele und verknüpfe sie mit Emotionen. Was ich damit meine, ist folgendes: stelle dir vor, wie es sich anfühlt, dein Ziel erreicht zu haben. Stell dir vor, du stehst am Strand des Pazifischen Ozeans, atmest australische Seeluft, schnorchelst am Grand Barrier Reef und verbringst eine unglaubliche Nacht unter dem endlosen Sternenhimmel des Outbacks. Wie fühlt sich das an? Solche “Gedankenreisen” nennt man auch Visualisieren. Nimm dir ruhig regelmäßig 5-10 Minuten Zeit, schließe deine Augen und stell dir vor, du bist bereits da, wo du in deinem Sabbatical sein willst.
Alternativ kannst du für die Reise nach Australien oder die Ausbildung zum Ernährungscoach jedes beliebige Ziel einsetzen, welches du dir für dein Sabbatical vorgenommen hast. Die Emotionen, die du mit diesem Ziel verknüpfst, halten dich bei der Stange! So fällt es dir leichter, Geld zu sparen und zur Seite zu legen. Denn du weißt jetzt, auf welchen Moment du dich so sehr freuen kannst. Du sparst nicht für irgendeinen Zeitpunkt für irgendjemanden, sondern für dich und deine Auszeit.
Tipp #4: Erhöhe deine Einnahmen!
Ich habe dir bereits Tipps genannt bzw. verlinkt, wie du deine Ausgaben im Blick behältst und verringern kannst. Aber irgendwann ist mit dem Reduzieren der Ausgaben Schluss. Miete, Lebensmittel, Versicherungen stellen Ausgaben dar, auf die wir nicht verzichten können, um zu leben. Daher geht es jetzt an die Einnahmen!
Vielleicht fragst du dich, wie du neben deinem Job noch andere Einnahmen generieren sollst. Tja, ich bin eine große Verfechterin von “Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!”. Überlege dir daher, was du zusätzlich zu Geld machen kannst.
Meiner Meinung nach hast du hier zwei Möglichkeiten:
- Mache aus materiellen Dingen, die ihre Aufgabe bei dir erledigt haben und die du nicht mehr brauchst, Geld!
- Mache aus dir und deinen Talenten Geld!
Zu Punkt 1: miste deinen Kleiderschrank aus, leere dein Bücher- und DVD-Regal, plündere deinen eigenen Keller und schau, was du verkaufen kannst. Das müssen keine teuren Schätze sein. Gerade Dinge, die wir irgendwo verstaut und ewig nicht mehr benutzt haben, sammeln sich doch ständig irgendwo an. Positiver Nebeneffekt: ausmisten ist wie Balsam für die Seele. Also raus und weg mit dem Zeug!
Zu Punkt 2: kannst du ein Instrument spielen und andere darin sogar unterrichten? Kennst du dich mit PHP und SQL aus? Dann biete anderen doch deine Kenntnisse und Hilfe gegen Bezahlung an. Über Nebenjobs habe ich im Beitrag zu den Sabbatical-Kosten bereits geschrieben. Daher hier nur in Kürze: überlege dir, ob du ein Nebengewerbe anmelden kannst. Selbst wenn es “nur” Affiliate Marketing ist. Auch so kommt zusätzliches Geld rein.
Und nicht vergessen: das zusätzliche Geld wandert natürlich sofort auf das separate Spar- oder Tagesgeldkonto. Denn wir sparen für uns und unsere Auszeit vom Job. Aus den Augen, aus dem Sinn – du weißt schon.
Und last but not least…
Tipp #5: Dranbleiben!
Mit den Tipps #1 bis #4 bist du schon gut aufgestellt. Das nützt aber alles nichts, wenn du am Ende nicht dran bleibst.
Am besten automatisierst du Vorgänge wie das Sparen, d. h. du richtest dir einen Dauerauftrag für deine Sparquote ein. Dein “Sabbatical-Geld” ist dir sicher, wenn du es rechtzeitig woanders parkst. Du solltest bei der Reduzierung deiner Ausgaben auch nicht zu verbissen sein. Natürlich sollst du dein Leben auch im Hier und Jetzt genießen. Richte dir unbedingt auch ein Budget ein, welches du jeden Monat “auf den Kopf kloppen” darfst. So hast du trotz Sparen nicht das Gefühl, auf Lebensqualität und Spaß verzichten zu müssen.
Tipp #3 halte ich für unglaublich wichtig – daher: erlaube dir, zu träumen. Träume von deinen Träumen, stell dir vor, wie es sich anfühlt, wenn sie sich erfüllen. Das hält deine Motivation hoch und du weißt, warum du überhaupt sparst oder dich über mehrere Jahre nur zu 75% bezahlen lässt, obwohl du 100% Arbeitszeit leistest. Deine Zeit wird kommen!
Nutze die Wartezeit auf dein Sabbatical für alles Organisatorische drum herum. Informiere dich über Reiserouten oder grundlegendes Wissen für die Weiterbildung, die du machen möchtest. Nur bleib auf jeden Fall dran!
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesen 5 Tipps, wie du dein Sabbatical finanzieren kannst, weiterhelfen. Hast du weitere Tipps und Tricks auf Lager, wie man ein Sabbatjahr finanzieren kann? Dann teile diese gerne in den Kommentaren!
Leg los und plane deine Auszeit vom Job!
Deine Bea
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